Führungskräfte stehen in der heutigen Arbeitswelt vor vielfältigen Herausforderungen: Sie sollen strategische Ziele erreichen, ihre Teams motivieren und gleichzeitig das Potenzial ihrer Mitarbeitenden entfalten. Ein zentraler Aspekt, der dabei oft unterschätzt wird, ist das Konzept des Empowerments. Was bedeutet es wirklich, Mitarbeitende zu befähigen? Und wie unterscheidet sich das von einfachem Vertrauen? Dieser Artikel beleuchtet die Schlüsselprinzipien und gibt praxisnahe Tipps, wie Empowerment im Führungsalltag gelingen kann.
Vertrauen versus Zutrauen: Ein feiner, aber entscheidender Unterschied
Viele Führungskräfte sprechen von Vertrauen, wenn sie ihre Mitarbeitenden unterstützen wollen. Doch Vertrauen allein reicht nicht aus. Während Vertrauen bedeutet, dass man darauf setzt, dass jemand eine Aufgabe erledigt, geht Zutrauen einen Schritt weiter: Es beinhaltet die aktive Überzeugung, dass die Person auch in der Lage ist, etwas Neues oder Herausforderndes erfolgreich zu bewältigen. Dieser Unterschied kann entscheidend für das Wachstum und die Motivation eines Mitarbeitenden sein.
Praxis-Tipp: Sprechen Sie Ihr Zutrauen explizit aus. Sätze wie „Ich weiß, dass Sie das schaffen“ oder „Ich traue Ihnen diese Herausforderung zu“ können eine enorme Wirkung entfalten.
Empowerment bedeutet nicht Kontrollverlust
Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Empowerment bedeutet, Verantwortung einfach abzugeben und sich nicht weiter einzumischen. Tatsächlich erfordert Empowerment eine aktive Begleitung. Führungskräfte sollten ihre Mitarbeitenden in kleinen, kontrollierten Schritten an größere Verantwortungen heranführen, während sie Unterstützung und Orientierung bieten.
Praxis-Tipp: Nutzen Sie reflektierende Gespräche, um Fortschritte zu besprechen. Fragen Sie: „Was lief gut?“, „Was würden Sie beim nächsten Mal anders machen?“ und „Wie kann ich Sie unterstützen?“ Diese Fragen helfen, die Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeitenden zu steigern.
Die Rolle der Erwartungen: Der Pygmalion-Effekt in der Führung
Der sogenannte Pygmalion-Effekt beschreibt, dass Menschen dazu neigen, die Erwartungen ihrer Umgebung zu erfüllen. Führungskräfte, die hohe Erwartungen an ihre Teams haben und diese klar kommunizieren, können dadurch Wachstum und bessere Leistungen anstoßen.
Praxis-Tipp: Setzen Sie ambitionierte, aber erreichbare Ziele und kommunizieren Sie diese klar. Wichtig ist, dass Sie dabei realistische Zwischenschritte definieren und kontinuierlich Feedback geben.
Die Bedeutung von Fehlern: Lernen als Wachstumschance
Empowerment beinhaltet auch, Fehler zuzulassen. Mitarbeitende, die die Freiheit haben, Risiken einzugehen, entwickeln neue Fähigkeiten und bauen Selbstvertrauen auf. Führungskräfte sollten Fehler nicht als Versagen, sondern als Lerngelegenheiten betrachten.
Praxis-Tipp: Etablieren Sie eine Kultur, in der Fehler analysiert und gemeinsam reflektiert werden. Fragen Sie: „Was können wir daraus lernen?“ und „Wie vermeiden wir ähnliche Probleme in der Zukunft?“
Tägliche Check-ins: Eine einfache Methode zur Unterstützung
Regelmäßige, kurze Gespräche mit den Mitarbeitenden sind ein zentraler Baustein des Empowerments. Diese Check-ins müssen nicht lang sein, sie können sogar per Chat oder Telefon stattfinden. Wichtig ist, dass Führungskräfte zeigen, dass sie ansprechbar sind und sich für die Fortschritte ihrer Mitarbeitenden interessieren.
Praxis-Tipp: Stellen Sie einfache, offene Fragen wie: „Wie läuft es bei Ihnen?“, „Was sind gerade Ihre größten Herausforderungen?“ und „Wie kann ich Sie unterstützen?“ Diese Gespräche schaffen Vertrauen und zeigen Ihre Wertschätzung.
Die richtige Balance finden: Operative Aufgaben loslassen
Viele Führungskräfte sind stark ins operative Tagesgeschäft eingebunden, was ihre Kapazitäten für strategische Aufgaben und die Förderung ihrer Teams einschränkt. Hier ist es wichtig, gezielt zu delegieren und Verantwortung abzugeben.
Praxis-Tipp: Analysieren Sie Ihre Aufgaben und identifizieren Sie Bereiche, die Sie delegieren können. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Team in der Lage ist, diese Aufgaben zu übernehmen, und nutzen Sie die gewonnene Zeit für strategische Themen.
Empowerment als Führungsprinzip
Empowerment ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der bewusste Entscheidungen und Reflexion erfordert. Führungskräfte, die ihre Teams befähigen, schaffen nicht nur bessere Ergebnisse, sondern auch eine Kultur des Vertrauens und der Weiterentwicklung. Gerade in einer sich schnell verändernden Arbeitswelt ist dies ein unschätzbarer Vorteil.
Zusammenfassung:
Zutrauen aussprechen: Machen Sie Ihren Mitarbeitenden klar, dass Sie an sie glauben.
Begleiten, nicht kontrollieren: Seien Sie Coach statt Retter.
Hohe Erwartungen setzen: Nutzen Sie den Pygmalion-Effekt, um Wachstum zu fördern.
Fehler zulassen: Schaffen Sie eine Lernkultur.
Regelmäßig einchecken: Bleiben Sie in engem Kontakt mit Ihrem Team.
Operative Aufgaben loslassen: Delegieren Sie, um strategisch zu arbeiten.
Empowerment ist eine der wirkungsvollsten Methoden, um Mitarbeitende zu entwickeln und Teams erfolgreich zu machen. Indem Führungskräfte ihren Mitarbeitenden mehr zutrauen und sie dabei begleiten, wachsen alle Beteiligten – und das Unternehmen als Ganzes.
Durch die Umsetzung dieser Prinzipien können Unternehmen nicht nur ihre Ergebnisse verbessern, sondern auch eine positive Arbeitskultur schaffen, in der Innovation und Eigenverantwortung gedeihen.
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